ANNA-CHRISTINA RIED BÄRNREISER 1 ÖTW 2019
Weingut Netzl / Göttelsbrunn / Carnuntum
Anna-Christina, die Cuvée vereint die Würze des Zweigelts, die samtige dichte des Merlots und die kernige Frucht des Cabernet Sauvignons.
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe. Feiner Edelholztouch, zart nach schwarzen Beeren und Lakritze, mit einem feinen Cassistouch unterlegt, süße Gewürze und kandierte Orangenzesten klingen an. Stoffig, elegant, feine Extraktsüße, reife Kirschen, seidige, tragende Tannine, mineralisch und anhaftend, salziger Nachhall, rotbeerig, gutes Zukunftspotenzial.
Auszeichnungen:
Falstaff: 97 Punkte
Wine Enthusiast: 95 Punkte
A la Carte: 96 Punkte
Hersteller: Weingut Franz Netzl, Rosenbergstraße 17, 2464 Göttlesbrunn-Arbesthal
Herkunft: Österreich / Carnuntum / Göttelsbrunn
Lage: Ried Bärnreiser in Höflein 1. ÖTW lage
Boden: Sandige Lössböden
Jahrgang: 2019
Rebsorte: Zweigelt, Merlot, Cabernet Sauvignon
Ausbau: Jede Sorte seperat für 18 Monate in neuen Barriques
Speisen: Rind und Wild, gebraten in kräftiger Soße, würzige Käsevariationen mit Nüssen.
Trinkreife: bis 2030+
Säure: 5,1 g/l
Restzucker: 1,0 g/l
Alkoholgehalt: 14,0%
Trinktemperatur: 18°C
Verschluss: Naturkork
Inhalt: 0,75l
Enthält: Sulfite
Weingut Franz und Christina Netzl - Göttelsbrunn
Die Familie Netzl bewirtschaftet 26 ha in den besten Lagen des Arbesthaler Hügellandes rund um Göttlesbrunn. Durch das einzigartige Klima, Kombination aus der wärme der pannonischen Tiefebene und des Neusiedlersees mit dem kühlen Wind aus der nahen Donau im Norden, wachsen, gedeihen und reifen die Trauben mit einer hohen physiologischen Reife und gleichzeitig frischer Frucht und Finesse. Diese Voraussetzungen sind ideal für den Zweigelt, welche 50% der Rebflächen besetzen, aber auch für die internationalen Rotweinsorten und den frischen Weißwein. Insgesamt hat sich die Familie Netzl aber mit 75% Anteil dem Rotwein gewidmet.
Ried Bärnreiser
Die Ried Bärnreiser liegt am östlichen Abbruch der Donauschotterterrasse der Arbesthaler Hügelkette ohne direkte Waldbegrenzung. Namensgebend ist das mittelhochdeutsche „Reisern“, was darauf hindeutet, dass auf dieser kargen, schottrigen und heißen Lage die natürliche Vegetation nur aus Gestrüpp und Reisig bestand. Am Oberhang liegt Quarzkies – Feinschotter, der stellenweise auch die unterhalb liegenden, feinkörnigeren Miozän-Ablagerungen (Pannonium) aus Ton-Schluff und Sand bedeckt. Die Böden sind sehr kalkhaltig und unter den Schotter- und Kiesschichten tiefgründig, was den Weinen besondere Komplexität verleiht.
Weinbaugebiet Carnuntum
Der Name des Gebiets erinnert an einen römischen Hauptstützpunkt an der pannonischen Donaugrenze. Moderne Weinbauzentren sind die Orte um Prellenkirchen sowie die Region um Göttlesbrunn und Höflein. Die Kellergasse von Prellenkirchen, ein Weinbaumuseum und ein Weinlehrpfad spannen anschaulich den Bogen zwischen Tradition und Gegenwart. Lange Zeit im Schatten der bekannteren Weinbaugebiete gelegen, wurde Carnuntum vom Geheimtipp zum strahlenden Star. Verantwortlich dafür sind die kräftigen Böden, der Einfluss des Neusiedlersees sowie die kühlen Winde von den Donauauen und vor allem die jungen Winzer der Region, die das Potenzial zu nutzen wussten.
Zweigelt
Zweigelt
In den 1920er Jahren von seinem Namensgeber Professor Fritz Zweigelt aus Blaufränkisch und St. Laurent gekreuzt. Als meistverbreitete Rotweinrebe Österreichs, sie findet in allen Weinbaugebieten begünstigte Standorte, reicht ihr Spektrum von jung zu trinkenden, ohne Holz ausgebauten Weinen bis zu kraftvollen Gewächsen aus dem Barrique.
Gerne wird sie auch als Partner für Cuvées eingesetzt, gut verträgt sie sich mit den „Elternsorten“, aber auch mit Cabernet & Co.
Die fruchtig österreichische Variante des Zweigelt zeigt, speziell als Jungwein, viel Charme, duftet nach Kirschen, ist am Gaumen samtig rund und dezent würzig. Die kraftvoll internationale Stilistik kennzeichnen Weichsel- und Beerenaromen, Fruchttiefe und deutlich mehr Gerbstoff, bei aller Komplexität bleiben die Weine stets harmonisch.
Cabernet Sauvignon
Cabernet Sauvignon ist wahrscheinlich die populärste Rotweinsorte der Welt. Egal wo und zu welchen Bedingungen die Weine aus ihr vinifiziert werden, die Sorte zeigt immer ihre typischen Charaktermerkmale: viel Struktur und Tannin mit präzisen Johannisbeeraromen.
In den 1980er Jahren machte der Cabernet Sauvignon im Vormarsch der internationalen Sorten Furore, sie ist genetisch eine Kreuzung aus Cabernet Franc und Sauvignon Blanc. vor allem wegen seinem charakteristischen Geruchs- und Geschmacksbild. Wenn die Trauben nicht die notwendige physiologische Reife erreichen, erinnern sie an grüne Paprika, Brennnesseln und Cassis. Vollreif läuft die Sorte zur Hochform auf.
Die alte Bordeauxsorte wurde um 1860 von Robert Schlumberger nach Österreich gebracht. Ihre wachsende Beliebtheit verdankt sie vor allem ihrer Eignung als ideale Cuvée Ergänzung. Der Einsatz des kleinen Holzfasses ist fast obligat, der Sortentypus wird damit effektvoll ergänzt. Die klassischen internationalen Cabernet Hochburgen sind nach wie vor Bordeaux und Kalifornien, aber u.a. auch die italienische Maremma.
Cabernet Sauvignon hat als Jungwein ein kräftiges fruchtbetontes Bukett und zeigt sich am Gaumen bisweilen rauh und gerbstoffbetont. Ein guter Cabernet Sauvignon gewinnt im Laufe seiner Reifung zunehmend feine Röstaromen, ebenso Aromen von schwarzen Johannisbeeren, sowie Lakritze und Paprika. Die Weine benötigen eine längere Entwicklung, um den Gerbstoff reifen zu lassen, erst nach längerer Lagerung erreichen sie ihren Höhepunkt
Merlot
Merlot ist das Chamäleon unter den roten Rebsorten. Je nach Klima und Terroir verändert er seinen Geschmack. In Höchstform trifft man ihn in Bordeaux an. Die großen Weine aus dieser Traube kommen von den Bordeaux-Appellationen am rechten Ufer, St. Emilion und Pomerol. Die Sorte ist seit 1986 für österreichischen Qualitätswein zugelassen und ist in allen Weinbaugebieten vertreten.
Die Herkunft ist ungewiss, Merlot wurde jedoch im Bordeaux schon im 18. Jh. erwähnt. Merlot stammt wie Cabernet Sauvignon von Cabernet Franc ab.
Nur bei hoher Reife und längerem Weinausbau zeigen die Weine viel Frucht und weiche Extraktsüße, dazu runde, harmonische Tannine.
Weine mit hoher Reife besitzen sehr gute Lagerfähigkeit. Wenn die Trauben nicht vollständig ausgereift sind, besteht die Gefahr, dass die Weine grasig grün wirken. In heißeren Gebieten oder bei zu später Ernte neigt Merlot zur Alkohollastigkeit. Deshalb ist der Lesezeitpunkt extrem wichtig.